Würzburger Jugendliche schicken Heliumballon mit Kameras in die Stratosphäre

Sechs Teenager aus dem Friedrich-Koenig-Gymnasium in Würzburg wollen es am 28. April den kanadischen Jungen gleich tun, die durch ihre Legomännchen-Aktion im Januar überregionale Bekanntheit erlangten.

Die Schüler wollen einen mit Helium gefüllten Wetterballon samt Kameras und ausgeklügelter Ortungs-Technologie bis auf 30.000 Meter in die Stratosphäre steigen lassen. So sollen beeindruckende Weltraum-Bilder und Videos von der Erde aufgezeichnet werden. Vor der Linse wird der aus der Filmreihe „Star Wars“ bekannte R2-D2-Roboter schweben.

Das Experiment findet im Rahmen des Europäischen Jahres des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen statt. Finanziell unterstützt werden die Gymnasiasten dabei vom VdK-Kreisverband Würzburg. Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, freut sich über die Vielzahl an Projekten im Europäischen Jahr 2012: „Ältere Menschen sind heute oftmals fitter und gesünder. Gerade die „jungen Alten“ im Ruhestand denken gerade nicht daran sich zur Ruhe zu setzen“.

Nach der Landung mit einem Fallschirm wird die Kamerabox via GPS-Tracker ausfindig gemacht. Ein extra gechartertes Flugzeug vom Flugsportclub Giebelstadt wird das Team aus der Luft zum Landungsort navigieren. Eingeladen zum Aufstieg des Ballons sind zahlreiche Senioren, Interessierte und Pressevertreter.

Auch der Spaß und die abenteuerliche Suche nach den Kameras steht für die Crew-Mitglieder im Vordergrund. Dem 16-jährigen Paul Reinhart aus Höchberg vermittelt der Gedanke einen Ballon dieser Größe steigen zu lassen, ein Gefühl der Freiheit: „nicht nur im Sinne der Freiheit der Lüfte, denn ich denke, dass dieses Experiment uns allen zeigt, dass engagierte Menschen auch mit kleinen Mitteln große Dinge bewirken können“. „Wir versuchen jedes bisher durchgeführte Experiment zu toppen. Ein sehr ehrgeiziges Ziel!“, meint Alexander Berndt aus Heidingsfeld. Bereits im Januar gab es einen Versuch, der aufgrund des starken Windes nach einigen Stunden jedoch abgebrochen werden musste. Das gesamte technische Equipment samt Ballon flog knapp 1.000 Kilometer bis nach Kroatien und landete letztendlich im Adriatischen Meer.

Um das Projekt vor den Augen der Senioren auch problemlos durchführen zu können, hat man sich für den Giebelstädter Flugplatz als geeigneten Abflugort entschieden. Die knapp zwei Kilometer lange Start- und Landebahn sowie die großzügige Grünfläche auf dem Gelände bieten für den Ballonaufstieg die perfekten Bedingungen.

Mit dem erworbenen Know-how und dem Eifer heißt es nun am 28. April nach vielen Monaten Planung „Lift off“ für die Mission „Space Cam“ und die Erdaufnahmen aus der Stratosphäre.

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