Würzburg: Bürgerinformation zum Städtbaulichen Entwicklungskonzept Innenstadt (ISEK)

Zusammenführen lautet das Stichwort. Für die Würzburger Innenstadt bestehen viele eigenständige Gutachten und Planungen. Mit einem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept Innenstadt (ISEK) sollen nun vorhandene Planungs- und Umbauaktivitäten in der Würzburger Innenstadt in ein umfassendes, integriertes städtebauliches Gesamtkonzept überführt werden, das funktionale Perspektiven des Würzburger Zentrums mit städtebaulich-gestalterischen Aspekten verknüpft.

Was abstrakt klingt, konkretisierte Oberbürgermeister Georg Rosenthal bei der ersten Bürgerinformation im Ratssaal mit der Nennung der wichtigsten Zielsetzungen, denen das ISEK künftig dienen soll: Zentral ist der Umgang mit dem historischen Erbe der Innenstadt – vorrangig natürlich dem Weltkulturerbestandort Residenz. Aufenthaltsqualitäten im Kern und die Übergänge zu den Randbereichen sollen im Fokus stehen. Die funktionale Stärkung der vielfältigen Einzelhandelslagen ist ein weiteres Ziel. Und auch die Öffnung der Innenstadt zum Main hin wie auch die Einbindung des Alten Hafens soll durch ein Büro für Stadt- und Verkehrsplanung in Dortmund neue Impulse erhalten.

Marc Lucas Schulten, Inhaber und Geschäftsführer des Büros SSR, entschuldigte sich bei seiner faktenreichen Präsentation vor einem gut gefüllten Ratssaal dafür, dass Externe natürlich besonders gerne ihren Blick auf Brüche, Schwachstellen und Herausforderungen im Stadtbild richten. Baureferent Christian Baumgart und die Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtplanung wurden dann aber neben Kritikpunkten wie beispielsweise einer Würzburger „Autodominanz“ im direkten Umfeld der Fußgängerzone oder fehlender Grünflächen in zentraler Lage, vor allem Perspektiven entlang lohnenswerter Stadt-Achsen aufgezeigt. Profitieren sollen von einem solchen Leitbild künftig gleichermaßen der Einzelhandel, der Tourismus, die Wohnbevölkerung aber auch alle Verkehrsteilnehmer in Würzburg.

„Zielkonflikte bleiben da nicht aus“, zog Rosenthal in der anschließenden Diskussionsrunde zum Komplex „Parken in der Innenstadt“ eine beispielhafte Bilanz nach mehreren widerstreitenden Wortbeiträgen. Dies dürfte generell für das Unterfangen ISEK gelten, wobei Schulten eine Riesenchance darin sieht, dass sein Büro gleichzeitig an einem Konzept Gesamtstadt und an Zukunftskonzepten für die Innenstadt und den Stadtteil Heidingsfeld arbeiten darf. In der Gesamtbetrachtung ließen sich viele Konflikte ausgleichen und auflösen: „Diese Möglichkeiten der Übertragung liefern natürlich auch sehr gute Synergieeffekte“, freute sich Schulten über den im Sommer 2010 erteilten Großauftrag. Finanziell ist ISEK auch unter einem weiteren Gesichtspunkt von grundlegender Bedeutung: Wenn im September 2011 auch der Rahmenplan und das Durchführungskonzept erarbeitet sind, hat die Stadt bestes Rüstzeug, um in den Genuss staatlicher Förderungen zu gelangen. Die Regierung von Unterfranken hatte dies in der Vergangenheit stets betont und war wie der Stadtrat bei der Abendveranstaltung gut vertreten.

Nachdem man laut Schulten nach einer ersten Bestandsanalyse erfreulicherweise schon festhalten kann, dass sich die aktuellen Planungsprojekte von der Kaiserstraße bis zur neuen Straßenbahnlinie der „nun gesuchten gemeinsamen Klammer“ harmonisch unterordnen, wird die Arbeit jetzt auch im Fachbeirat Innenstadt fortgesetzt. Im Herbst sollen die ersten Ergebnisse, Leitbilder und Handlungsfelder in einer weiteren Bürgerveranstaltung präsentiert und diskutiert werden.

Die Mainpost hat am 31.3.2011 über die Bürgerinformation berichtet.

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