Ehrenamt macht glücklich
… und zwar sowohl die ehrenamtlich Tätigen, als auch die Menschen, die deren Hilfe erhalten. Diese beiden Seiten des Ehrenamtes fasste Oberbürgermeister Christian Schuchardt nach einem kurzweiligen Vortrag des Glücksforschers und Nürnberger Professors für Volkswirtschaftslehre Karlheinz Ruckriegel als Quintessenz zusammen – bevor Schuchardt und Sozialreferentin Dr. Hülya Düber den Bürgersozialpreis 2022 verliehen. In diesem Jahr befand die Jury zwei Projekte als auszeichnungswürdig: den Verein Mrija e.V. – Verein zur Unterstützung der Ukraine und die Therapiebegleithunde-Teams des Malteser Hilfsdienstes e.V.. Beide Projekte wurden mit 750 Euro dotiert.
Schuchardt überreichte den ersten Preis an Anastasia Schmid für Mrija e.V. – Verein zur Unterstützung der Ukraine. Mrija e.V. ist erst vor zehn Monaten ins Leben gerufen worden, als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Der Verein möchte ukrainische Flüchtlinge in der Ankommens- und Orientierungsphase in Würzburg unterstützen. In kurzer Zeit wurde mit der ortsansässigen ukrainischen Community und Geflüchteten ein Helferkreis aufgebaut. In diesem sind immer etwa 20 Ehrenamtliche und weitere 30 Personen aktiv bei punktuellen Aktivitäten. Mrija bietet Dolmetscherdienste, unterstützt bei der Arbeitssuche, berät zu allen Fragen und Problemen, die bei der Ankunft in Würzburg auftauchen, begleitet zu Arzt- und Behördengängen, informiert zu Antragsstellungen, vermittelt Sprachkurse, hilft bei der Wohnungssuche und kooperiert mit Firmen bei der Arbeitsvermittlung. In der Zellerau und im Grombühl wurde eine Mutter-Kind-Betreuung und Freizeitangebote ins Leben gerufen. „Sie haben sehr schnell und sehr effektiv ein Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das vielen geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainer unter die Arme griff und greift“, so Schuchardt. „Die Hilfe von Mrija wirkt stabilisierend und hilft bei der gelingenden Integration. Es ist bewundernswert, was Sie auf rein ehrenamtlicher Basis in den letzten zehn Monaten auf die Beine gestellt haben.“
Die Therapiebegleithunde-Teams des Malteser Hilfsdienstes e.V. unter der Leitung von Anette Wolf sind der zweite Preisträger. Die Mensch-Hunde-Teams besuchen erkrankte und Therapie bedürftige Menschen. Der Einsatz erfolgt in Kinder- und Wohnheimen für Menschen mit Behinderung, in Seniorenheimen, bei Menschen mit Demenz, in Hospizen und bei Einzelbetreuung von Kindern und Erwachsenen mit unterschiedlichen Erkrankungen. Das Projekt startete 2019 mit zwei Teams (ein Team besteht aus einem Menschen und einem Hund), aktuell sind 48 Teams im Einsatz, mindestens einmal die Woche. Die Hunde bauen zum Menschen eine Brücke, Menschen öffnen sich wieder, erst dem Hund, dann dem begleitenden Menschen, lassen Nähe zu, fassen Selbstvertrauen, werden beweglich und erzählen. Netzwerkpartner sind Senioreneinrichtungen in Stadt und Landkreis Würzburg und Kitzingen, das Blindeninstitut, die Wohnstätten der Lebenshilfe in Würzburg, Ochsenfurt und Kitzingen, das Juliusspital Hospiz und das Vinzentinum. Die Einrichtungen können durch die Therapiebegleithunde-Teams Tiere in das Alltagsgeschehen oder die pädagogische Arbeit integrieren. „Die Jury ist übereingekommen, dass dieses Projekt eine wundervolle Idee darstellt. Es bereichert den Alltag der Besuchten sehr, denn die Mensch-Hunde-Teams bringen so viel Freude und Abwechslung mit“, bekräftigte Sozialreferentin Dr. Hülya Düber.
Bildunterschrift:
Den Bürgersozialpreis 2022 der Stadt Würzburg erhielten der Verein Mrija e.V, hier mit Anastasia Schmid (vo. Mi. mit Blumenstrauß) und die Therapiebegleithunde-Teams des Malteser Hilfsdienstes e.V. unter der Leitung von Anette Wolf (2. v.li, mit Blumenstrauß). V.li. Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Heike Fleischmann (stv. Stadtbeauftragte Malteser Hilfsdienst e.V., 3.v.li.), Prof. Dr. Simon Kiesel, Dr. Klaus Friederich, Julia Heigel (alle drei vom Lions Club Würzburg West, der zwei Drittel des Preisgeldes zur Verfügung stellt), Sozialreferentin Dr. Hülya Düber. Leider fehlt auf dem Foto ein Begleithund.
Foto: Claudia Lother