Länger selbstbestimmt leben

2015_02_24_mucIm Jahr 2035 werden mehr als die Hälfte der Menschen über 50 Jahre jeder Dritte wird bereits älter als 60 sein.

Altersgerechte Assistenzsystem auf Basis von Microsystem- und Kommunikationstechnik sollen die älteren Menschen zunehmend in ihrer individuellen Lebenswelt unterstützen. Durch intelligente Systeme und Dienstleitungen soll ein selbstbestimmtes Leben zuhause ermöglicht und die kommunikation mit dem sozialen Umfeld verbessert werden. Das Spektrum reicht von Sensoren, die man am Körper trägt, über vernetzte elektrische Geräte im Haus bis zum möglichen Pflegeroboter.

Die Szenarien wecken Hoffnungen wie Ängste. Welche kulturellen, ethischen, sozialen und sozialpolitischen Fragen sind mit den neuen Möglichkeiten verbunden?

Jutta Höcht-Stöhr, Leiterin der Evangelsichen Stadtakademie München, führte die Besucherinnen und Besucher sowie die Referentinnen und Referenten:

  • Prof. Dr. Alin Olimpiu Albu-Schäffer, Institut für Robotik und Mechatronic Zentrum, DLR Oberpfaffenhofen
  • Roman Gebhard, Lunar Europe, Büro München
  • Prof. Dr. Constance Giese, Dekanin des Fachbereichs Pflege der Katholischen Stiftungsfachhochschule, München
  • Herbert Schmidt, Seniorenforum Würzburg und Umgebung, Würzburg
  • PD Dr. Arne Manzeschke, Leiter der Fachstelle für Ethik und Anthropologie am Institut TTN

durch die Diskussion.

Die Süddeutsche .de berichtete am 9.3.2015 über die Veranstaltung unter der Überschrift “ Gepflegt von einem Roboter„. Unser Internetcafe „Von Senioren für Senioren“ wird explixit erwähnt:

Damit Senioren die neue Technik auch annehmen, ist daher viel Fingerspitzengefühl gefragt. „Man muss ihnen den Spaß an der Technik vermitteln, auf ihre Wünsche eingehen“, sagt Herbert Schmidt. Der 77-Jährige betreibt ein Internetcafé in Würzburg „von Älteren für Ältere“. „Wir hatten eine Besucherin, die sagte, ihr Neffe sei auf der ganzen Welt unterwegs“, sagt Schmidt. Sie wolle jetzt unbedingt „dieses E-Mail-Schreiben“ verstehen, um einfacher mit ihm in Kontakt zu bleiben.

So läuft es häufig – die Senioren kommen bereits mit einem bestimmten Anliegen ins Café, er versucht weiterzuhelfen. „Aber zwingen kann man sie nicht“, sagt Schmidt. „Ein älterer Mensch muss die Freiheit haben, die Technik frei wählen zu können.“

Ergänzende Unterlagen:

  • Artikel aus dem Bayerischen Ärzteblatt 9/2014 – PD Dr. Arne Manzeschke: Telemedizin und Ambient Assisted Living aus ethischer Perspektive. Zum Download hier.
  • Studie – A. Manzeschke, K. Weber, E. Rother, H. Fangerau: Ethische Fragen im Bereich Altersgerechter Assistenzsysteme. Download hier.
  • Anläßlich des Zukunftskongress Demografie wurden unter dem Titel „Technik wird stärkere Stütze im Alter“ eine Reihe von Einzelprojekten vorgestellt, darunter auch dass Ältere „Senioren-Technik-Botschafter“ als Multiplikatoren im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien geschult werden. Hier möchte ich auf das Projekt „Lernkanal“ hinweisen, das zum Ziel hat, Video-Clips als ein sehr hilfreiches Instrument herzustellen, um ältere Menschen mit den Tücken der Technologienutzung vertraut zu machen.

Foto: Christoph Behrens/Herbert Schmidt
Oberes Bild: v. links: Prof. Dr. Alin Olimpiu Albu-Schäffer, Herbert Schmidt, PD Dr. Arne Manzeschke, Roman Gebhard und Prof. Dr. Constance Giese

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