2. Bayerischer Hospiz- und Palliativtag am 17. Juli 2010
„Die moderne Medizin kann in einem bisher nie dagewesenen Ausmaß Leben retten und erhalten. In der Sterbebegleitung wirft dies für Betroffene, Angehörige und begleitende Menschen aber auch viele juristische und ethische Fragen auf. Das vor kurzem ergangene Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs zum Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen – bei vorliegender künstliche Ernährung und Berücksichtigung des Patientenwillens – zeigt die Problematik deutlich“, so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer heute in München mit Blick auf den 2. Bayerischen Hospiz- und Palliativtag am 17. Juli 2010. Anlässlich des Fachtags treffen sich in Mühldorf am Inn ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer und Hauptamtliche aus der Palliativarbeit. In diesem Jahr steht der vom Bayerischen Sozialministerium geförderte Fachtag unter dem Thema „Nahrung am Lebensende“.
„Menschen sollen auf ihrem letzten Lebensweg eine verständnisvolle und liebevolle Begleitung erhalten. Deshalb steht in der Hospizarbeit der Mensch ganzheitlich im Focus. Nicht nur der Körper benötigt Nahrung, auch unser Geist und unsere Seele haben Bedürfnisse. Gerade diese Aspekte sind ein Schwerpunkt in der Hospizarbeit“, betonte Haderthauer.
In Bayern begleiten etwa 5.000 ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer in knapp 140 ambulanten Hospizdiensten oder in stationären Hospizen mit Mut, Wissen und Einfühlungsvermögen schwerstkranke und sterbende Menschen. Sie unterstützen Menschen zuhause in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pfegeeinrichtungen oder in stationären Hospizen. Angehörige werden nach ihren Wünschen und Möglichkeiten einbezogen und erfahren Unterstützung in ihrer Trauer.
„Ich freue mich, wenn viele Teilnehmer und Interessenten den Fachtag besuchen. Nur durch einen intensiven fachlichen Austausch ist es möglich, sterbenden Menschen die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass diese Tagung eine Bereicherung ihres täglichen Engagements darstellt“, so die Ministerin abschließend.
Weitere Informationen unter: www.nahrung-am-lebensende.de.