Sinnvolle Aufgabe gesucht: Die über 50-Jährigen sind engagiert wie nie zuvor.
In keiner anderen Altersgruppe wächst das ehrenamtliche Engagement so sehr wie unter denen, die älter als 50 Jahre sind. Laut einer Befragung in den Mehrgenerationenhäusern, an der über 2600 Ehrenamtliche teilnahmen, sind 44,3 Prozent von ihnen zwischen 51 und 85 Jahre alt. Der Gesellschaftswissenschaftler Marcel Ehrlinghagen sagt, das liege nicht nur daran, dass die Alten heute fitter und auch gebildeter sind: »Die Älteren, die jetzt aktiv sind, waren das ihr Leben lang.« Sozialisiert wurden sie in einer Zeit großer gesellschaftlicher Partizipation. Salopp gesagt: Die 68er gehen in Rente – und der Lehnstuhl kommt für sie nicht infrage. Viele suchen auch nach dem Ende ihres Arbeitslebens nach einer sinnvollen Aufgabe.
Die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) untersucht derzeit das ehrenamtliche Engagement für Seniorinnen und Senioren in Unterfranken. Das Projekt „Freiwilligenmanagement“ (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) untersucht die ehrenamtlichen Unterstützungssysteme für Seniorinnen und Senioren in Unterfranken.
Am 7.12.2010 fand im Rahmen der Forschungsarbeiten eine Gruppendiskussion von Expertinnen und Experten der Seniorenarbeit statt.
Ergebnis der Forschungsarbeit soll eine Handlungsempfehlung für die haupt- und ehrenamtlichen Koordinatoren sein, um die ehrenamtliche Tätigkeit wirkunsvoller zu gestalten. Man war sich einig, dass der Bedarf an Ehrenamtlichen weiter wachsen wird und hier besondere Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Zusammenarbeit zwischen den Hauptamtlichen und den Ehrenamtlich so reibungsfrei wie möglich zu gestalten. Fachliche und menschliche Kompetenz muss auf beiden Seiten vorhanden sein. Fachvorträge und Vernetzung sind ausdrücklich gewünscht. Ausgiebig wurde über eine offene und transparente Kommunkation diskutiert. Allerdings blieb die Aussage „Das Telefon ist wichtiger als das Internet“ nicht unwidersprochen.
Die Frage nach einem offenen Wunsch wurde u.a. beantwortet mit „Haupt- und Ehrenamtliche müssen sich auf gleicher Augenhöhe begegnen“.
Dass Ehrenamt glücklich macht, belegt die Aussage einer Teilnehmerin (engagiert in der Hospizarbeit), die ihre Tochter wie folgt zitierte:
„Wenn du von deinem Sterbeclub kommst, bist du immer so fröhlich“.
Mehr Information zum Projekt „Freiwilligenmanagement in Unterfranken“ hier
Zwar etwas redundant, aber vielleicht trotzdem sinnvoll mein Link zum Thema „Wie kann ich im Alter mein Aktivitätsniveau halten?“:
http://jeanpol.wordpress.com/2010/08/29/fur-senioren-wie-kann-ich-mein-aktivitatsniveau-halten/
Hallo Jean-Pol,
es ist doch erlaubt und erwünscht, wenn ein Thema von verschiedenen Seiten betrachtet wird.
Ja, das mit der Akzeptanz der Ehrenamtlichen ist schon ein Problem. Habe in diesem Jahr mehrfach erlebt, dass ich mit viel Begeisterung aufgenommen wurde und dann doch zu innovativ war, so viel wollte man wohl doch nicht verändern. Das betrifft jetzt Hauptamtliche und langjährige Vereinsvorsitzende.
Ich möchte mich noch einmal herzlich bei den DiskutantInnen für Ihre Teilnahme an der Gesprächsrunde bedanken. Die Statements während der Diskussion waren sehr aussagekräftig und leisten somit einen wertvollen Beitrag für BMBF- Forschungsprojekt „Freiwilligenmanagement“.