Interessante Gespräche, die ich beim CSU-Ideencafé „Bürgerschaftliches Engagement gestaltet Zukunft“ geführt und an spannenden Diskussionen teilgenommen habe, werfen bei mir die Frage auf:
Wie verändern soziale Netzwerke das Bürgerschaftlche Engagement?
Am Tisch „Bildung und Jugend“ saß schon fast eine repräsentative Stichprobe von Jüngeren und Älteren, die sich dem Bürgerschaftlichen Engagement verschrieben haben. Dr. Thomas Röbke vom Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (LBE) moderierte die Tischrunde. Schwerpunkt der Diskussion lag auf dem Thema „Bildung“, insbesondere der Bildung in der Schule. Einigkeit bestand darüber, dass das freiwillige Engagement (Beispiel) sehr willkommen ist und die Bemühungen um eine Verbesserung der Bildung unterstützt.
Über den Nutzen des Internets für das Bürgerschaftliche Engament gingen die Meinungen weit auseinander. Mein persönlicher Eindruck war, dass nur ein geringer Anteil der Diskussionsteilnehmer am Tisch über genügend direkte Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Internet haben.
Das bestätigen auch Untersuchungsergebnisse, die z.B. im (N)onliner-Atlas 2010 veröffentlicht worden sind. Dort wird die Internetnutzung nach Altersgruppen dargestellt.
Soziale Netze werden dort zunächst Einfluss haben, wo sie auch genutzt werden, nämlich bei den Jüngeren. Twitter und Facebook sind hier weitgehend bekannt und werden auch genutzt. Allerdings ist auch festzustellen, dass ältere heute sich schon bei Twitter und Facebook tummeln (die Links führen zu meinen Accounts).
Aus meiner subjektiven Sicht werden die sozialen Netzwerke langsam und in kleinen Schritten zunächst nur in den Bereichen Veränderungen anstoßen können, in denen auch tatsächlich Nutzer des Internets vorhanden sind. Folgt man der obigen Grafik, dann ist das der Bereich, in dem die unter 50jährigen sich ehrenamtlich betätigen. Und das macht Mut, da hier der Prozentsatz der Onliner schon über 80 Prozent liegt.
Vor diesem Hintergrund läßt sich auch die Frage nach möglichen Veränderungen des Bürgerschaftlichen Engagements durch soziale Netze beantworten.
Wie schnell es gehen wird, bis tatsächlich Veränderungen zu verzeichnen sind, wird weitgehend davon abhängen, wie sich Individuen und Organisationen mit dem Gedanken anfreunden, die heutigen sozialen Netze zu nutzen und zukünftige Wege der Entwicklung zu tragen. Ein Bekenntnis zu Web 2.0 oder ein unternehmenseigener Blog werden alleine nicht ausreichen. Eine große Rolle spielen die Besucher.
Im Rahmen der NPO-Blogparade wurde am 19.9.2010 eine Diskussionsrunde gestartet, die der Fragestellung nachgeht: „Social Media: wie überzeuge ich meinen Chef?„
Die Nachfrage in Bezug auf die Zugriffszahlen ergab bei einigen Betreibern den Verweis auf die Qualität der Beiträge. Hier sind für die nahe Zukunft Veränderungen notwendig, aber auch zu erwarten. Mit der Zielgruppenorientierung müssen wir uns detailliert auseinandersetzen.
Die notwendigen Bedingungen für eine erfolgreiche Internetpräsenz bringt ein Experte auf den Punkt: „Es kommt nicht nur darauf an, im Web vertreten zu sein, sondern auch gesehen zu werden, eine Community aufzubauen und diese zu befriedigen.“
Einige Bilder vom Ideencafé am 17.9.2010
In der Mainpost vom 20.9.2010 wurde ein Artikel zu der Veranstaltung veröffentlicht. Unter der Überschrift:
„CSU-Ideencafé sammelt Visionen zum Ehrenamt“ werden der Ablauf und ein Teil der Ergebnisse dargestellt.
Zu kurz kommt mir der Hinweis auf eine Anerkennungskultur. Wurde doch von einem Tischmoderator der Vorschlag gemacht: „Anstelle der Börsennachrichten vor der Tagesschau, besser Projekte des Bürgerschaftlichen Engagements vorstellen“. Diese Aussage wurde von den Anwesenden mit großem Beifall bedacht.
Den kompletten Artikel aus der Mainpost gibt es hier
Die Caritas hat am 23.9.2010 eine Veranstaltung, mit dem Thema „Caritas und Social Media“, durchgeführt, bei der auch nicht teilnehmende Personen über Twitter ihre Meinung äußern konnten. In einer Twitterwall wurden die Ergebnisse festgehalten.
Die Caritas Webfamilie passt sehr gut in dieses Konzept. Man darf auf die Zukunft gespannt sein.
Danke für den Beitrag.
Vorallem die Entwicklung der Internetnutzung der Altersgruppen.